Von Marx, Mark II und Musk-Satelliten

Netzfundstücke

Bei meinen täglichen Screenings durch die Netzwelt zum Thema Datenschutz und Privatsphäre stoße ich immer wieder auf besonders interessante Gedanken, lesenswerte Beiträge, vielversprechende Innovationen oder gute Serviceseiten. Nun gibt’s in unregelmäßigen Abständen eine sogenannte „Best-of“-Liste für Sie.

Internetnutzer vereinigt euch

Derzeit funktioniert der Datenhandel folgendermaßen: Wir nutzen Online-Dienste gratis, dafür geben wir unsere Daten her – ebenfalls gratis. Fünf schlaue Köpfe und namhafte Internetpioniere, darunter Technik-Philosoph Jaron Lanier und E. Glen Weyl von Microsoft Research, haben jetzt das Positionspapier „Should We Treat Data As Labor? Moving Beyond ‚Free’“ herausgegeben. Sie schlagen vor, den Datenhandel wie den Arbeitsmarkt zu betrachten.

KI-Systeme (Künstliche Intelligenz), so die Autoren, werden bald einen Großteil unserer Arbeit ersetzen und KI basiert auf hochwertigen Nutzerdaten. Je mehr Daten, desto besser die Qualität und wertvoller für KI-Systeme. Und wir Internetnutzer sind diese Datenproduzenten und sollten dafür entlohnt werden. Die Autoren holen den alten Marx und sein Kommunistisches Manifest aus der Schublade, ganz nach dem Motto: Internetnutzer vereinigt euch!

Kranke Geschäftsmodelle

Und nochmal Jaron Lanier. Dieser wurde als Special Guest auf die CEBIT 2018 eingeladen und sollte über Virtual Reality referieren. Nicht zur Freude der Macher nutzte er die Bühne, um Facebook, Google und Co. abzuwatschen. Werbefinanzierte Geschäftsmodelle seien „dumm, gefährlich und würdelos“, schimpfte Lanier. Mutig und richtig, Herr Lanier!

Ein smartes Helferlein, das keine Daten sammelt …

Die Sprachassistenten Echo, Siri, Alexa oder Cortana bekommen einen Kollegen – Mark II. Brauchen wir noch so eine Wanze fürs Wohnzimmer? Nein, aber Mark II will eine Alternative sein, ein Sprachassistent, der den gewohnten Nutzungsumfang eines solchen Gerätes bietet aber keine Daten sammelt. Die Entwickler versprechen, dass Mark II auf Philips Hue-Lampen, Pandora, Roku, Youtube, Wikipedia oder die Suchmaschine DuckDuckGo zugreifen kann.

Mark II ist das Nachfolgemodell von Mark I aus dem Jahr 2015. Hinter der Entwicklung steht Joshua Montgomery, der sich bereits mit unterschiedlichsten technischen Entwicklungen einen Namen gemacht hat und zu den Pionieren der Open-Source-Bewegung gehört. Mark II könnte den Weg in mein Wohnzimmer finden, zumindest wenn er hält, was er verspricht.

Vom All aus überwacht

In der vergangenen Woche sorgte ein Artikel in der Zeit von Buchautor Peter M. Schneider in den sozialen Medien für Aufregung. Darin prophezeite Schneider, dass der Verkehr im All in den nächsten Jahren extrem zunehmen wird. 1.700 Satelliten umrunden derzeit die Erde, 10.000 werden es in 10 Jahren sein, so Schneider.Was sich in den vergangenen Jahren rasant verändert hat – einerseits die Leistungskraft der Geräte, andererseits die Betreiber.
Die Erde kann jetzt genau beobachtet werden, da Satelliten meist in kurzer Zeit die gesamte Erdoberfläche überfliegen und die Instrumente der neuesten Generation zeichnen messerscharf aus dem All auf, was bei uns auf der Erde geschieht. Das liegt an der stark gewachsenen Rechenkraft von Computern in Verbindung mit intelligenter Auswertungssoftware.

Bisher waren es staatlich betriebene Forschungs-Satelliten, die uns umkreisten. Jetzt tauchen die Namen Jeff Bezos von Amazon, Richard Branson (Milliardär), Facebook und Google als Betreiber auf und wollen sich im All etablieren. Elon Musk, Tesla Chef, hat die Erlaubnis fast 4.500 Satelliten zu steuern. Was diese Schwergewichte an dieser Forschung interessiert? Was sich auf der Erde wie und wann bewegt! Bei „was“ sind natürlich wir Erdbewohner im Fokus.

Praxistipp: Verschlüsselung von E-Mails auf dem Handy

Und hier noch ein Praxistipp von mobilsicher zum Thema: Wie man E-Mails auf Mobilgeräten verschlüsselt. Sehr ausführlich aber verständlich erkärt Autor Claus Hesseling die Schritte der Verschlüsselung allgemein und anschließend die Einzelschritte für unterschiedliche Geräte – eingeordnet in Kriterien wie „kniffelig“, „erprobt“ oder „mit Risiken und Nebenwirkungen“.

 

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