Bei meinen täglichen Screenings durch die Netzwelt zum Thema Datenschutz und Privatsphäre stoße ich immer wieder auf besonders interessante Gedanken, lesenswerte Beiträge, vielversprechende Innovationen oder gute Serviceseiten. Nun gibt’s in unregelmäßigen Abständen eine sogenannte „Best-of“-Liste für Sie.
Unter die Lupe genommen: 13 Datenschutzerklärungen namhafter Portale analysiert
Um die Datenschutzerklärung von Zalando zu lesen, braucht es 92 Minuten, bei Youtube sollte man dafür 49 Minuten einplanen und die Whatsapp-AGB durchzuforsten, dauert im Schnitt 31 Minuten. Wie mühelos ist dagegen das Häkchen unter der Datenschutzerklärung gesetzt – ohne sich durch seitenlange Textwüsten zu wühlen.
Von Amazon bis Zalando – BR Data, das datenjournalistische Team des Bayerischen Rundfunks, hat 13 Datenschutzerklärungen von bedeutenden Portalen mit einem Textanalyse-Programm der Universität Regensburg ausgewertet. Das Ergebnis: Neben der übermäßigen Lesezeit sind die Sätze häufig zu lang, zu kompliziert und vor allem für Kinder und Jugendliche nicht verständlich.
Aus meiner Sicht eine sehr interessante Studie. Die Ergebnisse sind auf dieser Website sehr anschaulich aufbereitet.
Der Prüfung unterzogen: Südkorea erwägt Linux zu installieren
Das steht aktuell für viele Microsoft-Lizenzkunden an: die Umstellung von Windows 7 auf Windows 10. Ab Januar 2020 wird es keine Sicherheits-Updates für die alte Betriebssystemversion mehr geben.
Die südkoreanische Regierung will sich diesem Wechsel aber nicht unterziehen. Sie prüft derzeit die Umstellung auf Linux, wie The Korea Herald berichtete.
Südkorea versucht sich damit aus der Microsoft-Abhängigkeit zu befreien. Bravo!
Und wer denkt dabei nicht traurig an das LiMux-Projekt der Stadt München? 2003 führte die Stadt Linux ein, 2017 erfolgte der Beschluss, wieder auf Windows umzustellen.
Schafft mit Südkorea ein ganzes Land, was bei uns die Stadt München nicht schaffte (oder wollte oder durfte, oder …)?
Vor Missbrauch geschützt: Datensichere Menstruationsapp
Viele Mädchen und Frauen nutzen vermeintlich kostenlose Period-Tracking-Apps. Aber in Wahrheit zahlen sie natürlich mit ihren Daten: Und gibt es Persönlicheres als der monatliche Zyklus, das Sexualverhalten und die Familienplanung? Zumindest ist davon auszugehen, dass dies sehr spannende Informationen für Versicherungen, Arbeitgeber und Werbetracker sind.
Diese Datensammlerei hat bei zwei Berliner Programmiererinnen Unbehagen ausgelöst mit dem Ergebnis, dass sie eine eigene Lösung entwickelt haben. Schon jetzt gibt es ihre App Drip in der Betaversion. Drip speichert die Daten lokal auf dem Smartphone und packt Informationen nicht auf irgendeinen Server oder in eine fremde Cloud.
Eine tolle Initiative von den Entwicklerinnen des Bloody Health Kollektivs!
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