Der Markt für bargeldloses Bezahlen wird derzeit von US-Unternehmen wie Visa und Mastercard sowie Paypal, Google Pay, Apple Pay und auch von chinesischen Anbietern wie Alibaba und Tencent dominiert.
Dem möchte die EU-Kommission etwas entgegensetzen – mit Echtzeitüberweisungen, Target Instant Payment Settlement (TIPS) genannt. TIPS wurde von der Europäischen Zentralbank (EZB) entwickelt und ist Ende 2018 an den Start gegangen.
Geldtransfer in Sekunden
TIPS ermöglicht es Unternehmen und Privatkunden über ihre Bank rund um die Uhr und innerhalb von wenigen Sekunden Geld an den jeweiligen Empfänger zu überweisen. Die Transaktion kann allerdings nur stattfinden, wenn die Bank des Zahlers und des Empfängers angeschlossen sind.
Die ersten 10 Mio. Zahlungen sind für kooperierende Geldinstitute kostenlos, danach falle eine Gebühr von 0,2 Cent pro Überweisung an, so die EZB. Die Banken können selbst festlegen, welchen Preis sie ihren Kunden für den Geldservice berechnen.
Acht europäische Geldhäuser hat die EZB im Boot. In Deutschland sind die Teambank und die Berliner Hypo mit dabei. Die Europäische Zentralbank denkt groß und geht davon aus, dass bis Ende 2019 alle namhaften Banken die neuen Zahlungsmöglichkeiten nutzen werden, so eine Sprecherin. Die EU-Kommission lotet aus, ob neue Finanzregeln erforderlich sind, um die Markteinführung zu beschleunigen.
Datenmultis sind bereits mit guten Bezahlsystemen auf dem Markt
Ich finde den Vorstoß gut, bezweifle allerdings, ob die Anstrengungen der EZB ausreichen, um der weitverbreiteten Nutzung von außereuropäischen Kreditkarten oder Apps etwas entgegenzusetzen? Das wäre wünschenswert. Beim Geldtransfer werden sensible Daten übermittelt, die nicht in amerikanische oder gar chinesische Hände gehören. Und die Datenmultis, wie beispielsweise Google, Amazon oder Apple mischen im Finanzsektor seit geraumer Zeit kräftig mit. Sie haben bereits hochentwickelte Bezahlsysteme im weltweiten Einsatz.
Bundesbank: TIPS Fragen und Antworten
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